Licht an, Licht aus
Im Comic mag abstehende Haare haben, wer in eine Steckdose gefasst hat. Dass für abstehende Haare schon die statische Aufladung mit einem Luftballon reicht, in-die-Steckdose-Fassen aber lebensbedrohlich ist, damit beschäftigen sich in diesem Jahr die Vorschulkinder der Kita Gartengewann.
Jeden Dienstag treffen sich die 26 Kindergartenkinder, die im Sommer in die Schule kommen, gruppenübergreifend mit vier Erzieher/innen zum Raketenprojekt. Von den Herbstferien bis Weihnachten ging es vorrangig darum, dass die Kinder sich untereinander näher kennenlernen und in ihre Rolle als Vorschulkind finden. Außerdem wurden die Kinder während dieser ersten Wochen in der Findung ihres Jahresthemas unterstützt. Schnell wurde klar, dass Technik und elektrische Geräte nicht nur für Jungs spannend sind – das Thema „Strom und Elektrizität“ war geboren.
Seit Januar läuft nun die zweite Phase des Projekts. Die Raketen haben sich zuerst als Stromdetektive betätigt und im Haus umgesehen, an welchen Stellen Strom verbraucht wird. Danach haben sie erste eigene Experimente mit elektrischem Magnetismus und statischer Aufladung gemacht und sich anhand von Büchern und Filmen mit den unterschiedlichen Möglichkeiten der Stromerzeugung beschäftigt. Im nächsten Schritt wurden alte elektronische Geräte auseinander geschraubt und deren Innenleben betrachtet. In den nächsten Wochen stehen Experimente mit Stromkreisläufen auf dem Programm. Dafür hat die Kita für jedes Kind einen kleinen Experimentierkasten angeschafft.
Neben der reinen Wissensvermittlung zum Thema Strom und Elektrik dient das Raketenprojekt auch zur Nachhaltigkeitserziehung (Strom sparen) und zum Erlernen von Mitbestimmung. Die Kinder sollen viele Dinge selbständig angehen und eigene Ideen einbringen. Das Raketenprojekt wird in diesem Jahr zudem erstmals mit digitalem Schwerpunkt durchgeführt. So erstellen die Raketen kleine Filme ihrer Experimente, werden mit der Kamera interviewt und zeigen im Raketenprojekt entstandene Fotos in einem digitalen Bilderrahmen im Obergeschoss. So wird Medienkompetenz vermittelt und geschult.
Für die Raketen gibt es im Laufe des Kindergartenjahres auch einige Highlights außerhalb des Stromprojekts: Sie haben die Weihnachtsbäume für die Kita aus dem Wald geholt und die Feuerwehr besucht. Für die nächsten Monate steht noch Verkehrserziehung durch den ADAC auf dem Programm, außerdem ein Museumsbesuch in Frankfurt, ein erster Schulbesuch und die Raketenübernachtung am 25. Mai. Auch am Sommerfest der Kita werden die Raketen wieder beteiligt sein – möglicherweise durch Experimentierstationen.
Während sich die Raketen treffen, werden auch für die jüngeren Kindergartenkinder, die Astronauten, dienstags gruppenübergreifende Projekte angeboten. Diese Angebote wurden im vergangenen Jahr durch den Personalmangel eingeschränkt, laufen aber seit Januar wieder. Die Erzieherinnen bieten hier unterschiedlichste Aktionen an, aus denen die Kinder je nach Interesse wählen können.