Vorhang auf

„Dornröschen geht auf Wanderschaft“, so hieß es für 20 Raketenkinder, also diejenigen, die nächstes Jahr in die Schule kommen, als sie am 1. Dezember ins Theater gingen. Das Theater war die benachbarte Erich Kästner-Grundschule, die Schauspieler die Mitglieder der Theater-AG der dritten und vierten Klassen.

Manch ein Elternteil wunderte sich am Nachmittag, als die Kinder von Frau Holle und dem tapferen Schneiderlein berichteten, hatte es doch geheißen, sie sähen sich Dornröschen an. In Zeiten starker Frauen fiel Dornröschen an der Kästner-Schule aber nicht in einen hundertjährigen Schlaf und wurde vom Prinzen wachgeküsst. Nein, die Prinzessin zieht aus, um drei Abenteuer zu bewältigen, arbeitet für Frau Holle, kämpft gegen einen Drachen und überwältigt drei Räuber, um am Ende gemeinsam mit dem Prinzen Schloss und Königreich von Gier und Unzufriedenheit zu befreien. Ein Weihnachtsmärchen der besonderen Art.

Äußerst zufrieden waren am Ende nicht nur die Bewohner des Königreichs, sondern auch die Raketenkinder. Neben Schauspiel, Musik und Tanz freuten sie sich besonders darüber, in der Schule alte Spielkameraden wiederzusehen, denn auch die ersten Klassen waren unter den Zuschauern.